Vereinsgeschichte

des Gebirgstracht-Erhaltungs-Vereins (GTEV) „Edelweiß“ Bichl e. V.

1911 lässt sich als das Gründungsjahr des Gebirgs-Tracht-Erhaltungs-Verein „Edelweiß“ Bichl verzeichnen. Gründungsvorstand war Hans Schwaiger (zum Kratz, Rain). Die Weihe der Trachtenfahne erfolgte erst im Jahre 1913. In der Gausitzung vom 16.12.1911 wurde der Verein in den „Oberlandler Gauverband“ mit Sitz in Miesbach aufgenommen. Patenverein waren zu dieser Zeit die „Kirchstoana“ aus Bad Tölz.

Am 01.08.1914 begann der I. Weltkrieg, der auch ein vorläufiges Aus für die Trachtensache bedeutete. Nachdem allein in der Gegend Penzberg-Maxkron fünf Trachtenvereine im „Oberlandler Gauverband“ Mitglieder waren und diese sich im Jahr 1905 mit einer Verlegung des Sitzes weg von Miesbach nicht durchsetzen konnten, haben sie am 10.07.1910 die „Gebirgstrachtenvereinigung Penzberg und Maxkron“ gegründet. Sie kann als Vorläufer des „Loisachgaus“ angesehen werden. Am 25.05.1919  wurde dann eine Sitzung mit dem Zweck „Gründung eines Gauverbands im Loisachtal“ in Penzberg einberufen, „Edelweiß“ Bichl zählt somit zu den Gründungsmitgliedern. In diese Zeit fällt wohl auch die Änderung des Patenvereins, denn am 5.Juni 1921 sind die „Barmstoana“ Benediktbeuern als Patenverein auf einem Fahnenband verzeichnet.

Die Trachtenvereine waren in den Vorkriegsjahren des 2. Weltkrieges nicht so negativ gesehen, wie viele andere Gruppierungen, die einfach verboten wurden, Feldgottesdienste und Weihnachtsfeiern waren ebenfalls verboten und die Vereinsfahnen mussten zukünftig ein Fahnenband mit Hakenkreuz tragen. Widerständlern drohte die Inhaftierung in Konzentrationslager oder die Hinrichtung, ohne dass es ein Gerichtsverfahren gab.

Noch in der Gauversammlung vom 11.10.1936 wollten die Delegierten die Einschränkung der Vereinsarbeit durch die Parteiorgane nicht ernst nehmen und es wurde beschlossen, das Gaufest genauso wie im Vorjahr durchzuführen. Am 01.08.1937 fand deshalb erstmals ein Gaufest in Bichl statt. Dieses Fest war für die damals 53 Mitglieder eine große Aufgabe. Während der Zeit des 2. Weltkrieges ruhten die Vereinstätigkeiten. Der Verlust von fast der Hälfte der aktiven Mitglieder bedeutete für den Verein einen herben Schlag.

Anfang Februar 1946 haben sich einige alte Vorstandsmitglieder entschlossen, die Trachtensache wieder aufleben zu lassen und es erfolgte mit Genehmigung der Militärregierung am 17.02.1946 die Neuwahl der ersten Vorstandschaft nach dem Krieg. Hans Fichtner wurde zum 1. Vorstand gewählt. Weiter hat die Versammlung beschlossen, dass künftig auch weibliche Mitglieder in den Verein aufgenommen werden. Bereits in diesem ersten Jahr in Frieden veranstaltete der Verein einige Tänze und Heimatabende. Auch die folgenden Jahre waren von einer Vielzahl von Tanzveranstaltungen (z. B. dem Sylvestertanz oder dem ersten großen Heimatabend jeweils an Pfingsten) geprägt. In der Versammlung vom 20.11.1949 wurde die Reparatur der Vereinsfahne und die Stiftung eines Trauerbandes für die gefallenen und verstorbenen Vereinsmitglieder beschlossen. Eine hierfür durchgeführte Sammlung erbrachte die stolze Summe von 286 DM. Ebenso wurde in diesem Jahr die „Theaterbühne“ unter großen Mühen renoviert. Der erste Vereinsausflug nach dem Krieg führte nach Stuttgart. Zu dieser Zeit zählte der Verein 91 männliche und 10 weibliche Mitglieder.